So definierst du deine Anlagestrategie
Was ist eine Anlagestrategie?
Eine Anlagestrategie ist ein Konzept zur Geldanlage, um langfristige Finanz- und Vermögensziele zu erreichen. Mit einer Anlagestrategie definierst du, wie du deine definierten Ziele erreichen möchtest und langfristig Vermögen aufbaust. Je nach Strategie unterscheidet sich der Weg des Vermögensaufbaus. Einige Strategien sind risikoreicher, andere Strategien versprechen hingegen mehr Sicherheit. Welche Anlagestrategie zu dir passt lässt sich pauschal nicht beantworten, da jeder ganz individuelle Ziele verfolgt. In diesem Finanztipp erfährst du wie du deine individuelle Anlagestrategie findest und worauf du achten musst 💡
Dein persönliches Anlageprofil
Stelle dir folgende Fragen und beantworte sie, um dein Anlageverhalten besser einschätzen zu können:
Wofür möchtest du Geld anlegen? Möchtest du langfristig für deine Altersvorsorge sparen oder sparst du auf ein bestimmtes Ziel? Wie lange kannst du auf das angelegte Geld verzichten?
Damit lässt sich dein Anlagehorizont bestimmen. Das ist der Zeitraum, in dem dein Geld an das Investment gebunden ist.
Wie viel Geld kannst und möchtest du sparen? Wie viel Geld kannst und möchtest du investieren?
Damit lässt sich die Höhe deines Investments bestimmen. Du kannst übrigens schon ab 10 € in Aktien & ETFs investieren.
Wie ist deine persönliche Risikobereitschaft? Bist du bereit ein höheres Risiko für eine höhere Rendite einzugehen? Oder möchtest du lieber ein geringeres Risiko eingehen?
Damit legst du die Investments fest, die zu deiner Risikobereitschaft passen. Du solltest dir jedoch merken, dass es keine Geldanlage mit hoher Rendite und gleichzeitig niedrigem Risiko gibt. Rendite ist immer eine Kompensation für eingegangenes Risiko.
Wie viel Zeit möchtest du in deine Geldanlage investieren? Möchtest du dich umfangreich und regelmäßig mit dem Thema beschäftigen?
Damit schließt du bestimmte Investments aus, die nicht zu deiner verfügbaren Zeit passen. Bestimmte Anlageklassen, wie Aktien, erfordern ein eher höheres Zeitinvestment. Wenn du jedoch vergleichsweise wenig Zeit in deine Investments stecken möchtest, dann sind zum Beispiel ETFs eher die richtige Wahl.
Was ist dir bei der Geldanlage wichtig? Möchtest du nachhaltig investieren oder auf eine bestimmte Branche setzen?
Damit grenzt du die Auswahl deiner Investments aus Basis von Nachhaltigkeitskriterien ein. Es gibt zum Beispiel bestimmte ETFs, die ausschließlich Unternehmen enthalten, die festgelegten Nachhaltigkeitskriterien entsprechen.
Wie möchtest du investieren? Präferierst du die Einmalanlage oder einen monatlichen Sparplan?
Damit legst deine nächsten Schritte fest und gehst in die Umsetzung. Mein Tipp an dich: Übernimm Verantwortung für dich und deine finanzielle Zukunft und starte ruhig mit kleineren Beträgen. Dadurch setzt du dein gelerntes Wissen um, kannst aus Fehlern lernen und setzt den Grundstein für deinen Vermögensaufbau.
Magisches Dreieck der Geldanlage


Das magische Dreieck der Geldanlage kann dir dabei helfen, die beste Strategie für dein persönliches Anlageprofil zu finden. Das magische Dreieck besteht aus den drei Komponenten Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit. Alle drei Komponenten können nicht gleichzeitig erfüllt werden. Es existiert kein Produkt, das sowohl Sicherheit, als auch eine hohe Rendite bietet und gleichzeitig jederzeit verfügbar ist. In der Realität sind höchstens zwei Komponenten für ein Produkt gleichzeitig erreichbar.
Die Rendite beschreibt den Gewinn, den du mit der Geldanlage erzielen kannst. Ein wichtiger Faktor für die Rendite ist dein Anlagehorizont. Je länger der Anlagehorizont ist, desto mehr kannst du es dir leisten, auf Anlageformen zu setzen, deren tendenziell höhere Rendite mit eingeschränkter Sicherheit und Verfügbarkeit "bezahlt" werden muss.
Die Verfügbarkeit beschreibt, wie leicht du auf die Geldanlage zugreifen kannst. Dies funktioniert beispielsweise auf dem Tagesgeldkonto leichter als bei langfristigen Anleihen. Hohe Verfügbarkeit muss jedoch meist mit einer geringeren Rendite "bezahlt" werden.
Die Sicherheit gibt an, wie hoch das Risiko ist, die Geldanlage zu verlieren. Grundsätzlich haben alle Anlageprodukte ein gewisses Verlustrisiko. Einige Anlageformen haben jedoch höhere Verlustrisiken, als andere Anlagen. Festgeld- oder Tagesgeldkonten haben zum Beispiel ein vergleichsweise geringeres Risiko als Aktien oder ETFs.
Daher solltest du dein Geld niemals in nur eine Anlage investieren, sondern breit gestreut auf verschiedene Produkte und Anlageklassen mit unterschiedlichen Sicherheits-, Verfügbarkeits- und Renditeeigenschaften. Es hängt also von deiner persönlichen Risikobereitschaft und deinen persönlichen Zielen ab, bei welchem der drei Komponenten ein Kompromiss in Kauf genommen werden soll.
Welche Anlagestrategien gibt es?
Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Anlagestrategien. Übrigens musst du nicht nur eine Strategie verfolgen, sondern kannst auch mehrere Strategien miteinander kombinieren.
Beim Growth Investing geht es primär um Wachstum. Das bedeutet, dass du den Fokus bei der Auswahl der Wertpapiere eher auf zukünftige Gewinne, als auch aktuelle Unternehmensgewinne legst. Dafür investierst du in Wachstumsaktien. Wachstumsaktien haben im Vergleich zu anderen Aktien höhere Wachstumschancen.
Beim Value Investing orientierst du dich nicht, wie beim Growth Investing, an zukünftigen Gewinnen eines Unternehmens, sondern am aktuellen Unternehmenswert. Du kannst unterbewertete Aktien finden, indem du den tatsächlichen Wert des Unternehmens mit dem aktuellen Börsenwert vergleichst.
Bei der Momentum-Strategie setzt du auf Wertpapiere, die in der Vergangenheit gestiegen sind. Du gehst also davon aus, dass diese Wertpapiere auch in der Zukunft weiter steigen werden. Dafür analysierst du Aktienkurse, um das sogenannte Momentum zu berechnen und so potentielle Gewinner und Verlierer zu erkennen.
Im Rahmen der Dividendenstrategie setzt du auf Unternehmen, die eine hohe Dividende ausschütten. Dazu hast du insbesondere die jährliche Hauptversammlung im Blick, bei der entschieden wird, ob und wie viel Dividende ausgezahlt wird.
Die Buy-and-hold-Strategie ist eine passive Anlagestrategie, bei der du Wertpapiere über einen sehr langen Zeitraum hältst. Du Strategie ist also Folgende: Wertpapiere kaufen und halten. Du investierst einmal in ein Portfolio von Wertpapieren und passt es danach nur noch laufend an die ursprüngliche Zusammensetzung an.
Bei der Core-Satellite-Strategie hast du ein passives Weltportfolio bestehend aus ETFs, gleichzeitig aber auch einige Satelliten in Form von Sektorwetten oder einzelnen Aktien. Die Aktien bieten zusätzliche Ertragschancen bei gleichzeitig höherem Risiko und der ETF-Kern sorgt für ein robustes Fundament.
Welche Strategie passt zu mir?
Welche Anlagestrategie zu dir passt lässt sich pauschal nicht beantworten. Die persönliche Anlagestrategie zu definieren ist sehr individuell. Bevor du dich festlegst, kannst du nochmal die folgende Checkliste durchgehen, um sicherzugehen, dass du alle relevanten Punkte mit einbezogen hast ☝️
Merke dir: Ein junger Anleger kann mehr Risiko eingehen, als ein Anleger kurz vor der Rente. Das liegt daran, dass der Anlagehorizont des jungen Anlegers deutlich größer ist und er somit mehr Zeit hat, um potentielle Verluste auszugleichen. Bei einem jungen Anleger sollte daher der risikoreichere Teil größer sein, als der risikofreie Teil. Bei einem Anleger kurz vor der Rente sollte entsprechend der risikofreie Teil größer sein 💡
* Es handelt sich hier um einen Affiliate-Link.
Unabhängig von deiner Anlagestrategie ist es wichtig, dass du auf ausreichende Diversifikation, also auf die Streuung deiner Geldanlage achtest. Die Streuung stellt sicher, dass etwaige Verluste einer Position durch eine andere Position ausgeglichen werden können. Wenn du dich für eine Anlagestrategie entschieden hast, kannst du die dazu passenden Anlageklassen aussuchen. Im Finanztipp unten findest du alle relevanten Informationen, die du zu den sechs wichtigsten Anlageklassen wissen musst 👇
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