Wird der Aktienmarkt langfristig steigen?

Insbesondere wenn das eigene Depot mal so richtig im Minus ist, wird sich sicherlich jeder schon einmal die Frage gestellt haben, ob es langfristig wieder nach oben geht. Kurzfristig sind in jeder Anlageklasse drastische Verluste möglich. Das bedeutet, dass es völlig normal ist, wenn dein Depot auch mal im Minus ist. Kurzfristig geht es an der Börse auf und ab. Wenn man in die Vergangenheit schaut, ging es am Aktienmarkt langfristig nach oben. Historisch betrachtet hatte der weltweite Aktienmarkt von 1900 bis 2021 eine durchschnittliche inflationsbereinigte Rendite von 5,3 % (Quelle: MSCI). Aus historischen Daten kann zwar ein gewisses Muster für die Zukunft abgeleitet werden, jedoch bleiben es Prognosen, die eintreffen können oder eben auch nicht.

Angebot und Nachfrage

Zunächst hilft es zu verstehen, was ein steigender Aktienmarkt überhaupt bedeutet und wie steigende Aktienkurse an der Börse zustande kommen. Grundsätzlich ergibt sich der Preis einer Aktie aus Angebot und Nachfrage. Angebot und Nachfrage basieren auf den Erwartungen der Marktteilnehmer zur wirtschaftlichen Entwicklung der Unternehmen sowie auf Einflüssen wie der gesamtwirtschaftlichen und politischen Lage. Ein großes Angebot und eine geringe Nachfrage bedeuten, dass der Preis fallen wird – so lange, bis wieder genügend Anleger bereit sind, die Aktie zu dem Preis zu erwerben, zu dem die meisten Verkäufer sie verkaufen möchten. Gibt es dagegen mehr Käufer als Verkäufer, wird der Preis der Aktie so lange steigen, bis die Nachfrage gestillt ist. Aktienkurse steigen also, wenn die Nachfrage größer ist als das Angebot 💡

Fünf Gründe für positive Renditen am Aktienmarkt

  1. Unendliche Bedürfnisse 🚀
    Unternehmen, die unsere Waren und Dienstleistungen entwickeln, werden wir immer brauchen. Auch wenn sich die Namen der führenden Unternehmen zukünftig ändern werden, bleibt die Gesamtwirtschaft und die Nachfrage nach neuen Produkten und Dienstleistungen weiter bestehen. An Kundschaft wird es nicht fehlen, denn die Bedürfnisse der Menschen sind unendlich und wollen befriedigt werden.

  2. Ständige Verbesserung 💫
    Unternehmen, die in Konkurrenz zueinander stehen, sind bestrebt, bestehende Lösungen effizienter und kostengünstiger zu gestalten. Durch optimierte Prozesse, Automatisierung und Skalierung können sie ihre Kosten senken und Gewinne steigern. Das Erzielen von Gewinnen klappt manchmal besser, manchmal schlechter und gelegentlich auch gar nicht. Betrachtet man jedoch eine große Anzahl an Unternehmen über längere Zeiträume, sollten diese im Durchschnitt durchaus Gewinne abwerfen. Je erfolgreicher ein Unternehmen wirtschaftet und seinen Gewinn steigert, desto eher wird seine Aktie nachgefragt. Aus diesem Grund wird der Aktienmarkt auch in Zukunft steigen..

  3. Inflation 🛒
    Während Geldwerte der Inflation schutzlos ausgeliefert sind, können Sachwerte davon sogar profitieren. Das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) ist es, die Preisstabilität mit einer Inflationsrate von 2 % zu gewährleisten. Dies bedeutet, dass die Preise im Durchschnitt jedes Jahr um etwa 2 % ansteigen, während gleichzeitig dein Geld an Wert verliert. Unternehmen haben die Möglichkeit, bei hoher Inflation ihre Preise anzupassen. Durch eine Beteiligung an Unternehmen in Form von Aktien können Anleger von diesen steigenden Preisen profitieren.

  4. Wirtschaftswachstum 📈
    Unser Wirtschaftssystem basiert auf Wachstum. Das bedeutet, dass der Wert aller Waren und Dienstleistungen, die in einem Land produziert werden, zunimmt. Mit einem Wirtschaftswachstum gehen auch steigende Unternehmensgewinne einher. Diese Gewinne sind langfristige Treiber für steigende Aktienkurse. Darüber hinaus haben sich in der Vergangenheit mit einem Wirtschaftswachstum auch die Lebensbedingungen und der Wohlstand eines Landes verbessert. Ein steigender Wohlstand dürfte somit ebenfalls zu höheren Aktienmärkten führen.

  5. Zugang zum Kapitalmarkt 📱
    Während vor einigen Jahren noch ein Anruf beim Banker nötig war, um eine Order aufzugeben, ist dies heutzutage unkompliziert über das Smartphone möglich. Der Zugang zum Kapitalmarkt wird stetig verbessert, was dazu führen könnte, dass künftig mehr Geld in den Aktienmarkt fließt. Da sich die Aktienkurse aus Angebot und Nachfrage ergeben, würde dies langfristig einen steigenden Aktienmarkt bedeuten.

Mit ETFs von steigenden Aktienmärkten profitieren

Im Gegensatz zu einzelnen Unternehmen, Branchen oder Ländern ist es sehr unwahrscheinlich, dass die gesamte Weltwirtschaft pleitegeht. Güter und Dienstleistungen, auf die die Menschen täglich angewiesen sind, werden von der Weltwirtschaft produziert. Als Eigentümer eines Unternehmens, also als Aktionär, kannst du langfristig von steigenden Aktienkursen profitieren. Dabei bilden sogenannte Indizes eine große Anzahl an Unternehmen ab. Mit ETFs kannst du genau in solche Indizes investieren, da sie die Wertentwicklung des zugrunde liegenden Index passiv nachbilden. Du kannst also in diese Weltwirtschaft mit ETFs investieren – man spricht hier auch von einem Weltportfolio 🌎

ETFs haben große Vorteile in Bezug auf Einfachheit, Transparenz, niedrige Kosten und Sicherheit der rechtlichen Struktur. Die laufenden Kosten von ETFs sind deutlich günstiger im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds. Im Schnitt liegt die Gesamtkostenquote von ETFs bei etwa 0,25 % pro Jahr, wobei günstige ETFs sogar weit darunter liegen. Neben den geringen Kosten bieten ETFs auch die Möglichkeit, möglichst breit gestreut in den Kapitalmarkt zu investieren. Der FTSE All-World ETF umfasst beispielsweise circa 3.900 große und mittelgroße Unternehmen aus Industriestaaten und Schwellenländern. Falls eines dieser 3.900 Unternehmen in Schwierigkeiten gerät, wird dieser Verlust durch die 3.899 anderen Unternehmen ausgeglichen. Zudem ist dein Kapital in verschiedene Länder, Regionen und Branchen investiert, was ETFs zur idealen Anlagemöglichkeit für Anfänger macht.

Merke dir: Ein Totalverlust deines Geldes ist ausgeschlossen, sofern du die Zeit und die mentale Stärke besitzt, kurzfristige Schwankungen auszusitzen. Wenn du passiv über einen langfristigen Zeitraum in den globalen Aktienmarkt investierst, wirst du mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Geld verlieren. Bedenke jedoch, dass du vor kurzfristigen Marktschwankungen nicht verschont bleibst. Je länger dein Anlagehorizont ist, desto niedriger ist auch das Risiko, keine positive Rendite mit deiner ETF-Anlage zu erwirtschaften.

Baue dir ein Weltportfolio auf

Da Aktienkurse kurzfristig stark schwanken können, solltest du nur Geld investieren, auf das du in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren nicht angewiesen bist. Für das Tragen von Risiken und die Bereitstellung von Kapital, sowohl in Hoch- als auch in Tiefphasen, wirst du mit Renditen in Form von Dividenden oder langfristigen Kurszuwächsen belohnt 💰

So kannst du als Anfänger in ETFs investieren:

  1. Depot eröffnen
    Um in ETFs zu investieren, benötigst du ein Wertpapierdepot. Das Depot ist der Aufbewahrungsort für deine Wertpapiere – du kannst dir das wie ein Lager vorstellen. Es zeigt dir, welche Wertpapiere du gerade auf Lager hast, wie sich diese seit dem Kauf entwickelt haben und wie hoch der Wert deines Depots ist. Ein Depot zu eröffnen ist unkompliziert und schnell erledigt. Unten habe ich dir meine Depotempfehlung verlinkt. Dort bespare ich meine ETFs mithilfe von monatlichen Sparplänen.

  2. Index auswählen
    Als nächstes wählst du den passenden Index aus. Achte darauf, dass du einen Index oder mehrere Indizes auswählst, die Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern enthalten. Eine breite Streuung ist hier wichtig, damit sich dein investiertes Geld auf möglichst viele Unternehmen aus verschiedenen Ländern und Branchen verteilt. Um in den weltweiten Aktienmarkt zu investieren, reicht übrigens schon ein ETF.

  3. ETF auswählen
    Bei der Auswahl des ETFs solltest du verschiedene Kriterien beachten. Die wichtigsten Kennzahlen, auf die du achten solltest, sind:

      Fondsvolumen
      Das Fondsvolumen bestimmt die Wirtschaftlichkeit eines ETFs. Wenn das Fondsvolumen eines ETFs auf Dauer zu gering ist, besteht die Gefahr, dass die Fondsgesellschaft den ETF liquidiert. Achte daher darauf, dass das Fondsvolumen mindestens 100 Millionen Euro beträgt. Ab dieser Summe ist die Wirtschaftlichkeit des ETFs in den meisten Fällen gegeben.

      Gesamtkostenquote (TER)
      Die TER ist ein Prozentsatz, der die jährlichen laufenden Kosten eines ETFs angibt. Diese Kosten werden anteilig vom Fondsvermögen abgezogen und mindern die Wertentwicklung des ETFs – und damit die Rendite deines Investments. Daher sollte die TER möglichst gering sein.

      Fondsalter
      Achte darauf, dass das Fondsalter mindestens ein Jahr beträgt. Ist ein Fonds älter als ein Jahr, sind genügend Daten vorhanden, um den ETF mit Konkurrenzprodukten zu vergleichen. Wenn der ETF schon seit drei oder fünf Jahren auf dem Markt ist, kannst du ihn noch besser einschätzen. Zudem kannst du bei ETFs, die bereits eine gewisse Zeit bestehen, besser abschätzen, ob sie von einer Schließung bedroht sind.

      Tracking Difference
      Ein ETF sollte seinen zugrunde liegenden Index möglichst genau abbilden. Eine exakte Abbildung gelingt jedoch nicht immer. Gründe dafür können Kosten, Steuern oder Dividenden sein. Anhand des Tracking Errors und der Tracking-Differenz kannst du sehen, wie gut diese Abbildung tatsächlich funktioniert hat. Sie gibt also die wahren Kosten des ETFs an und sollte möglichst gering sein. Achte darauf, die Wertentwicklungen der ETFs über verschiedene Zeiträume hinweg zu vergleichen, um eine fundierte Auswahl zu treffen.

      Ertragsverwendung
      Es gibt ausschüttende und thesaurierende ETFs. Bei einem thesaurierenden ETF werden Erträge wie Dividenden oder Zinsen direkt wieder im ETF angelegt. Bei ausschüttenden ETFs werden dir die Ausschüttungen auf dem Verrechnungskonto gutgeschrieben, und du kannst diese frei verwenden. Abhängig von deiner persönlichen Situation können entweder ausschüttende oder thesaurierende ETFs besser geeignet sein. Um langfristig vom Zinseszinseffekt zu profitieren, solltest du entweder in thesaurierende ETFs investieren, oder die Ausschüttungen selbst wieder reinvestieren.

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